Tim Presley’s neues Album „I Have To Feed Larry’s Hawk“ kommt wie ein versunkener Psychedelic-Pop-Traum dahergeschwebt. Es ist ein Mix aus Kinderlied, Spieldosenmelodie, naiver Studiozauberei und den endlosen Wanderungen der Stimme dieses Sängers. Dessen Stimme taucht zwischen Gitarre und Orgel auf- und ab, um seltsame Geschichten zu erzählen. Und nein, es ist nicht die Entdeckung von ein paar obskuren Tapes aus der Schatztruhe der Familie des Crazy Diamonds Syd Barrett. Vielleicht aber das Album, das der 2006 Verstorbene noch der Welt hätte schenken können. Tim Presley kann ja stimmlich so wunderbar und gefährlich nah an Barrett herankommen. Er hat auch einen schön gewundenen Parcours aus Folk- und -Noiseverkehrszeichen aufgebaut, der an die frühen Pink Floyd erinnern darf. Mit der knapp neunminütigen Analogsynthieschleife „Harm Reduction (A: Morning)“ gegen Schluss lässt er sich zu den Krauts auf dem Festland katapultieren. Shine on, crazy Tim!